|| Bayern > Projekt 2022: Kinder Kämpfen für Ihre Rechte |
Eine Chance für die Müllkinder
Sechs von zehn Kindern in Paraguay verlassen vorzeitig die Schule. Sie müssen ihren Eltern beim Geldverdienen helfen. Besonders schlimm ist die Situation der indigenen Familien in den Armenvierteln am Rande der Hauptstadt Axución.
Die Sonne steht schon tief, als Leidi sich auf den Weg zur Arbeit macht. Die 13-Jährige schnappt sich einen zusammengeschweißten Handkarren, Leini, ihre ältere Schwester, schlendert langsam hinterher. Im Reichenviertel in der Nähe ihrer Hütte fischen sie aus den Säcken mit Hausmüll ein paar Glasflaschen heraus und werfen sie in den Karren. Für ein Kilogramm Altglas zahlt der Zwischenhändler 200 Guaraní, drei Cent. Seit sie laufen kann, hilft Leidi ihrer Familie beim Müllsammeln.
Leidis Familie gehört zur Volksgruppe der Ava Guaraní. Ihre Eltern ließen sich vor 20 Jahren mit anderen indigenen Familien am Fuße der städtischen Müllhalde Cateura nieder. Die Stadt duldete die illegale Siedlung und versorgte sie mit Strom und Wasser. Doch seitdem ist nicht mehr viel passiert.
„Ohne Grundbucheintrag können wir jederzeit vertrieben werden“, sagt Leidi. „Wir können nichts planen. Manchmal habe ich das Gefühl, die Leute wollen uns einfach weghaben.“ Am Wochenende hat das Mädchen zum ersten Mal einen der Workshops von Callescuela besucht. Die Organisation, die sich seit Jahrzehnten für die Rechte arbeitender Kinder einsetzt, hat 2019 mit Unterstützung von Brot für die Welt ein Pilotprojekt gestartet, das sich speziell an indigene Mädchen und Jungen richtet.
Um ihnen Gehör bei den Mächtigen zu verschaffen, hat Callescuela unlängst Treffen mit dem Bürgermeister von Asunción, der Ministerin für Kindheit und dem Minister für Soziales organisiert. „Wir brauchen Perspektiven“, haben die Jugendlichen immer wieder gesagt. Doch nur darauf warten, dass die Verantwortlichen handeln, mag Leidi nicht. Sie hat sich vorgenommen, eine lokale Organisation für arbeitende Kinder und Ju-gendliche aufzubauen. „Ich möchte Sicherheit“, sagt sie – Sicherheit und eine Zukunft und ein Leben ohne Müllsammeln.
Deine Ansprechpartnerin:
Karin Deraëd • Telefon 0911 / 9354 223 • deraed@diakonie-bayern.de
Informationen und Wissenswertes findest Du unter www.brot-fuer-die-welt.de/bayern
Deine Hilfe kommt an:
Brot für die Welt • IBAN: DE 74 5206 0410 0000 5555 50
BIC: GENODEF1EK1 (Evangelische Bank eG) • Stichwort: KonfiDank 2022
"Frieden - Gerechtigkeit - Bewahrung der Schöpfung"

Neben der jährlich neu erscheinenden Broschüre „KonfiDank – Meine Spende mit weltweitem Blick“ und weitergehenden Informationen zu den vorgestellten Projekten kann die KonfiDank-Kiste „Frieden – Gerechtigkeit – Bewahrung der Schöpfung“ eingesetzt werden, um globale Herausforderungen und Zusammenhänge am sichtbar zu machen.
Für die Konkretisierung wurde der Themenkreis „Handy/Handyproduktion“ gewählt und damit das bei Jugendlichen meist allgemein vorhandene Interesse an Themen rund ums Handy aufgegriffen und genutzt:
Inhalt:
- Lernstationen rund um das Thema Handy/Handyproduktion
- Material für das Weltspiel
- Quiz zum Kennenlernen der KonfiDank-Kooperationspartner
- Materialien und Anregungen für Einheiten, passend zu „Frieden – Gerechtigkeit – Bewahrung der Schöpfung“.
Informationen zu den einzelnen Stationen finden Sie hier
Weitere Informationen und Verleih:
MissionEine Welt, Tel: 0911 36672-0
Mail: eineweltstation.nuernberg@mission-einewelt.de
Brot für die Welt, Tel: 0911 9354-390
Mail: goetz@diakonie-bayern.de